Immobilienwirtschaft im Krisenmodus

Viele Betriebe der Bau- und Immobilienwirtschaft blicken derzeit mit Sorge in die Zukunft: Steigende Kosten für Material und Fachkräfte verteuern das Bauen, die erhöhten Zinsen treiben die Finanzierungskosten nach oben und sorgen für einen schon dramatischen Nachfragerückgang. Der größte Preistreiber ist dabei der Staat, der mittlerweile für 37 % der Baukosten in Form von Auflagen, Abgaben, Anforderungen und Kosten für Notar und Grunderwerbsteuer verantwortlich ist. In dieser Situation geben die ersten Projektentwickler auf, weil die Baumaßnahmen nicht mehr rentabel finanziert werden können. Zwar geht es den meisten Handwerksbetrieben noch gut, aber sinkende Neubauzahlen trüben auch bei Ihnen die Stimmung ein. Große, DAX-notierte Immobilienunternehmen sehen sich gezwungen, den Bilanzwert des von ihnen gehaltenen Wohnungsbestandes zu reduzieren und stellen zumindest vorübergehend den Neubau ein. Schon gibt es Stimmen, die eine Pleitewelle in der Bau- und Immobilienwirtschaft voraussagen. Tastsächlich ist die Zahl der Insolvenzen schon 2022 um 8 % in der Branche gestiegen – allerdings von einem niedrigen Niveau ausgehend. Mittlerweile wäre es dringend erforderlich, dass ordnungspolitisch gegengesteuert wird. Die von Bauministerin Geywitz geplante Verbesserung der Abschreibungsmöglichkeiten wäre hilfreich. Viel wichtiger wäre aber eine Verschiebung der geplanten Erhöhung der energetischen Standards, der Abbau von bürokratischen Hürden und ein Ausmisten der kaum mehr überschaubaren Bauvorschriften.

Dipl.-Ing. Architekt Oliver Senger
SENGER Bau- und Immobilien-Consult
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55129 Mainz
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