Der Gebäuderessourcenpass ist Bestandteil des Koalitionsvertrages der Ampel in Berlin. Soll den Material-, Energie– und CO2- Einsatz beim Neubau darstellen und nach den Vorstellungen der Koalition Bestandteil des Genehmigungsprozesses werden, um so mittelfristig den beim Neubau erforderlichen Energieeinsatz zu minimieren und ein „Urban Mining“ zu ermöglichen, also das optimierte Recycling von Bestandsbauten.
Die Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) hat mittlerweile das Muster eines solchen Passes vorgestellt. Der planerische und finanzielle Aufwand für die Erstellung ist nicht zu vernachlässigen. Sollte hier
generell eine externe Zertifizierungsstelle in den Planungs– und Genehmigungsprozess integriert werden müssen, dann wird eine weitere bürokratische Hürde auf uns zukommen, die für erhöhte Planungskosten
sorgt und den Planungs– und Genehmigungsprozess weiter verlängert. In Zeiten, in denen sich das „Building Information Modelling“ (BIM), also das digitale 3D-Bauwerksplanungsmodell langsam durchsetzt, sollte der Architekt als Gebäudeplaner in die Lage versetzt werden, ähnlich wie die Kostenplanung auch die Planung der Nachhaltigkeit eigenständig durchführen zu können. Hierzu müssten die gebräuchlichsten Materialien mit
den für die Nachhaltigkeit bedeutsamen Daten im digitalen Modell hinterlegt werden, sodass mit Abschluss der Planung nicht nur geplante Baukosten feststehen, sondern eben auch eine Kenngröße für die Nachhaltigkeit (z.B. in kWh Primärenergiegehalt des Bauwerkes) entsteht.
Erst wenn die Nachhaltigkeit ein integraler Bestandteil des Planungsprozesses wird, macht eine Integration in den Genehmigungsprozess wirklich Sinn.
Dipl.-Ing. Architekt Oliver Senger
SENGER Bau- und Immobilien-Consult
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